Gartenarbeit mit Kindern

Nirgendwo anders als in der Natur kann man den Kreislauf des Lebens am besten beobachten. Der Garten ist dabei ein geschützter Raum in dem sich Kinder frei entfalten können. Wo Kinder beim Gärtnern mit anpacken dürfen, wie man sie für die Gartenarbeit begeistern kann, sowie viele tolle Ideen rund ums Gärtnern mit Kindern stellen wir euch in diesem Blogbeitrag vor.

Mit allen Sinnen die Natur erkunden

Im Garten gibt es für Kinder viel zu entdecken. Es ist ein Ort an dem alle Sinnesorgane mit Reizen überflutet werden. Man kann Tiere hören, sehen und teilweise sogar anfassen. Gras, Erde, Bäume – alles fühlt sich anders an und riecht und duftet. Kinder sehen wie im Frühling die Blumen langsam aus der Erde kommen und auch an den Bäumen entdeckt man wieder Leben, wenn die Knospen und Blätter austreiben.

Wie Gartenarbeit die Entwicklung von Kindern fördert

Gartenarbeit mit Kindern ist pädagogisch wertvoll. Kinder lernen Tiere und Pflanzen kennen und begreifen biologische Abläufe. Ihre geistige und körperliche Entwicklung wird gefördert. Sie lernen die Welt und ihren Platz darin zu begreifen. Der Garten ist ein Raum fürs Spielen und Lernen. Die kleinen Gärtner eignen sich nicht nur praktische Fähigkeiten an, sondern übernehmen auch Verantwortung. Sie lernen Tier- und Pflanzenarten kennen und erschaffen etwas mit den Händen. Gartenarbeit ist zudem gut für die Seele und liefert einen Ausgleich zum hektischen Alltagsleben. Das gilt für die Kleinen wie uns Große.

Neugier wecken

Kinder können im Garten Ihren Bewegungsdrang ausleben und selbst mit anpacken. Baut man Lebensmittel im eigenen Garten an, können Kinder Schritt für Schritt mitverfolgen wie aus einem Samen eine Pflanze wächst und was im Sommer oder Herbst dann geerntet und probiert werden kann. Das eigene Gemüse schmeckt auch noch viel leckerer als das aus dem Supermarkt. Die Neugier ist geweckt und schnell werden ökologische Zusammenhänge für die kleinen Entdecker klar. Kinder möchten gerne mithelfen, die Erwachsenen nachahmen und sich auch mal selbst im Gärtnern versuchen.

Ein tolles Heft über die Gartenarbeit mit Kindern findet ihr hier: http://www.kgv-kriegerhofstrasse.de/der-paedagogisch-wertvolle-garten.pdf

Kleinkinder

Für die Kleinsten gibt es erst einmal jede Menge zu entdecken. Fein-, sowie Grobmotorik sind im Garten gefragt. Beim Buddeln darf es gerne grob zugehen, aber beim Marienkäfer streicheln dagegen sollte man lieber zärtlich sein. Kleinkinder können unter Aufsicht beim Aussäen der Samen helfen, die Erde festklopfen und mit einer kleinen Gießkanne beim Bewässern helfen, gerne bei robusteren Pflanzen die viel Wasser vertragen. 

Man kann den Kindern die Pflanzen und Tiere erklären, was Brennnesseln sind und Dornen, was Unkraut ist und was nicht. Was kann man im Garten essen und was lieber nicht? Wie riecht Zitronenmelisse, eine frischgemähte Wiese und wie fühlt sich Matsch an? Man kann Vögeln lauschen und die Umwelt erforschen. Wie baut ein Vogel eigentlich ein Nest, was machen die Ameisen und die Bienen eigentlich? 

Gärtnern auf der Fensterbank

Wenn man keinen Garten hat, kann man mit Kleinkindern Kresse in einem flachen Gefäß auf der Fensterbank wachsen lassen. Hier sieht man schon nach einem Tag wie die Samen keimen und kann nach ein paar Tagen schon ernten. Kresse schmeckt lecker auf einem Butterbrot oder im Salat.

DIY – Wasserstelle für Insekten 

Wir brauchen einen alten Teller, oder ein Pflanzenuntersetzer, ein paar Kieselsteine und Wasser. Einfach etwas Wasser in den Untersetzer geben. Die Steine sollen noch etwas rausschauen, damit die fliegenden Insekten dort landen können. Dann einen schönen Platz im Garten suchen. Auch Insekten haben Durst, aber es kann etwas dauern bis sie die Wasserstelle auch finden. Nach einiger Zeit kann man dort verschiedene kleine Tiere beobachten. Aber bitte nicht erschrecken!

Ab dem Vorschulalter

Größere Kinder können mit Anleitung schon ihr eigenes Beet anlegen. Sie lernen Verantwortung zu übernehmen und stärken so ihr Selbstbewusstsein. Starten kann man mit Erdbeerpflanzen, Radieschen, Karotten, Kräutern…. Lasst die Kinder einfach mitentscheiden. Schön und recht pflegeleicht sind auch kleine Naschgärten mit Beerensträuchern. 

Auf der Fensterbank können Kinder im Frühjahr Pflanzen bereits vorziehen, zum Beispiel Erbsen und Bohnen wachsen sehr schnell und können gut beobachtet werden. Später können sie die Pflanzen ins Beet umsetzen. 

Gärtner mit Kindern Gartenarbeit mit Kinder
Gärtner mit Kindern Gartenarbeit mit Kinder

Bei der Arbeit im Garten sieht man auch wie es kreucht und fleucht. Nehmt den Kindern die Scheu vor Krabbeltieren. Für Neugierige gibt es im Netz Hilfe bei der Bestimmung von Insekten: https://insektentrainer.nabu.de/insektenbestimmungsschluessel/

Tolle Experimente und Anregungen für Vor- und Grundschüler findet ihr hier: http://www.naturdetektive.de/fileadmin/NATDET/documents/Kapitel_1-10/15884-15933-1-kapitel2_garten.pdf

Schmutzig machen ist im Garten ausdrücklich erlaubt. Am besten mit Matsch-, Buddelklamotten und Gummistiefeln. Hier können Kinder kreativ sein, Blumensuppe kochen. Mit Blüten, Hölzern, Steinen und Blättern ein Mandala legen, Blumenkärtchen basteln und sich einfach austoben.

Weitere Bastelideen mit Naturmaterialien findet ihr in unserem Blogbeitrag  https://www.howa-spielwaren.com/holzspielsachenblog/basteln-mit-naturmaterialien/

Eine Anleitung zum Anlegen eines Naschbeets für Kinder gibt es im PurGrün Magazin zu entdecken:
Naschbeet für Kinder anlegen – kinderleicht in 5 Schritten https://www.purgruen.de/blogs/magazin/naschbeet

Ganz wichtig: Giftige Pflanzen haben in einem Garten mit Kindern nichts zu suchen! Gartenteich und Pool sind eher ungeeignet und müssen, wenn vorhanden, gut gesichert sein. Dann kann sorglos gearbeitet werden. Wir wünschen viel Spaß und Ernteerfolg!

Bildnachweis: Canva pro, howa Spielwaren GmbH