Sprachentwicklung leicht gemacht – mit Kinderreimen, Fingerspielen & Co

Fingerspiele und Kinderreime

„Ene, mene, miste. Es rappelt in der Kiste. Ene, mene, meck. Und du bist weg!“. Kinder lieben Reime und Wortspiele, die im Gedächtnis bleiben und zum Nachmachen anregen. Und ganz nebenbei werden die Kleinen noch gefördert. Indem sich Kinder mit Reimen oder Liedern beschäftigen, entwickeln sie Sprachgefühl und erlernen spielerisch, dass sich Wörter aus Silben und Lauten zusammensetzen.  Diese Erfahrung ist vor allem für das spätere Leseverständnis der Sprösslinge von Bedeutung. Deshalb ist es wichtig, schon die Kleinsten mit altersgerechten Berührungs- oder Fingerspielen zu beschäftigen. Auf diese Weise lernen bereits Babys, einen Zusammenhang zwischen der Sprache und dem Geschehen herzustellen. Fingerspiele, Kinderreime & Co. gibt es für verschiedene Altersstufen. Sie lassen sich optimal in den Alltag integrieren und unterstützen gezielt die Sprachentwicklung

Berührungsspiele unterstützen die Sprachentwicklung

Kinder lernen nicht nur mit dem Gehör, sondern mit allen Sinnen. Je mehr von ihnen beansprucht werden, desto besser prägt sich das Gesagte ein. Genau deshalb sind Berührungsspiele für Babys besonders gut geeignet. Begleiten Eltern alltägliche Situationen, wie beispielsweise das Wickeln oder Baden mit Worten, lernen die kleinen Sprösslinge einen Zusammenhang mit dem Geschehen herzustellen. Die bekanntesten Berührungsspiele sind wohl „Pitsche, patsche Peter“, bei dem immer wieder in die Handinnenflächen des Kindes geklatscht wird oder „Hoppe, hoppe, Reiter“, bei dem vorsichtig das Fallen des kleinen Schützlings angedeutet wird. Seinen Ursprung hat das bekannte Lied um das 18. Jahrhundert. Kein Wunder, dass seitdem einige Strophen dazu gedichtet wurden. Eine Variante, die uns besonders gefällt:

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Fingerspiele schulen motorische Fertigkeiten

Ab einem Alter von zwei Jahren nehmen die Fingerspitzen von Kindern mehr Reize auf. So können die Fingerchen einzeln und gezielt bewegt werden. Hier können Fingerspiele helfen, diese Entwicklung zu unterstützen. Außerdem schulen sie gezielt die Feinmotorik. Indem jeweils bestimmt Laute besonders betont oder wiederholt werden, probieren sich auch schon die Kleinen an den ersten Lallmonologen. Eine Variante bei der besonders die Laute au und ei betont werden:

„Das ist der Daumen

der schüttelt die Pflaumen

der klaubt sie ein

der trägt sie heim

und der kleine Schlingel isst sie ganz allein!“

Der Daumen macht den Anfang. Dann wird nacheinander Zeige-, Mittel-, Ringfinger und der kleine Finger gegriffen. Durch das Bewegen der einzelnen Finger wird zum einen die Beweglichkeit der Gelenke trainiert. Außerdem wird die Koordinationsfähigkeit der Hände geschult. Die etwas älteren Kinder ab zwei Jahren können dann schon richtig in die kleinen Geschichten mit einsteigen, indem sie den Reim immer wieder durch bestimmte Handbewegungen unterstützten. Ein Beispiel:

 

Katzen können Mäuse fangen

 

Aufgestellter Zeige- und kleiner Finger stellen den Katzenkopf dar.

 

haben Krallen wie die Zangen

 

Beide Hände symbolisieren dagegen die Tatzen.

 

schlüpfen durch die Bodenlöcher

 

Der Zeigefinger der einen Hand schlüpft durch die Höhle aus Zeigefinger und Daumen der anderen Hand.

 

auch zuweilen auf die Dächer

 

Dann mit beiden Händen ein Hausdach bilden.

 

Mäuschen mit den langen Schwänzchen

 

Darauf eine geballte Faust bilde. Der ausgestrecktem kleinen Finger ist das Mäuschen.

 

tanzen auf dem Dach ein Tänzchen

 

Danach linke Handfläche ausstrecken. Das Mäuschen tanzen lassen.

 

… leise, leise kommt die Katz

 

Den Katzenkopf von oben langsam hin und her bewegen.

 

und packt die Maus … mit einem Satz!

 

Schließlich  fängt die rechte Hand die linke.

Vorstellungsvermögen durch Kinderreime trainieren

Kinder sind stolz, wenn sie einen Reim auswendig aufsagen können. Dabei lernen sie eine Verbindung zwischen der Sprache und dem Geschehen herzustellen. Außerdem fördern die lustigen Reime fördern  das Vorstellungsvermögen der kleinen Sprösslinge. Kinderreime, die lehrreiche Informationen vermitteln, sind für Kinder besonders gut, da sie die Aussage dann viel besser verstehen und verinnerlichen. Ein schönes Beispiel ist der nachfolgende Ampelreim

Seht, die Ampel ist noch rot,

das bedeutet Gehverbot.

Ist das grüne Licht zu sehn,

darfst du über die Straße gehen.

Bei Rot bleib stehen,

bei Grün kannst du gehen.

Bei Gelb gibt Acht,

so wird’s gemacht.

Sprachentwicklung durch Spiellieder

Ein Spiellied eignet sich besonders gut, um in eine andere Rolle zu schlüpfen. Dabei sind Sprache, Worte, Rhythmus aber eben auch die Handlung von besonderer Bedeutung. Die meisten Eltern kennen das Lied „Häschen in der Grube“ von Friedrich Fröbel. Hierbei ahmen die Kleinen das Häschen nach, das erst ganz ruhig und kränklich in der Grube sitzt und dann durch fröhliches Singen wieder zum Springen animiert wird. Ein anderes Kinderlied, das die Kleinen garantiert nicht mehr aus dem Ohr bekommen und das ganz nebenbei auch noch zu Bewegung antreibt, ist das von der Affenbande:

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Kinder lieben es, ab und zu in eine andere Rolle zu schlüpfen, wie etwa in die des lustigen Affen oder des kleinen Häschens. Das geht besonders gut, indem sie immer wieder einen anderen Tonfall anschlagen oder die passenden Bewegungen zum Lied nachahmen. Das Internet ist voll von schönen Kinderreimen und Liedern, die den Kleinen garantiert jede Menge Spaß bereiten.

Bildrechte: ©Thinkstock / Fernow